Fotos aus dem Entfaltungsraum Salzburg
PIKLER®-KLEINKINDPÄDAGOGIK
„Wir müssen unsere Kinder unsere Liebe fühlen lassen, indem wir sie gut versorgen. Nicht nur theoretisch „gut“, sondern so, dass dies ihnen persönlich entspricht. Um das verwirklichen zu können, müssen wir das Kind vor allem gut beobachten, wir müssen unsere Kinder kennenlernen.
Das klingt sehr einfach, ist aber keine leichte Aufgabe (...) Allerdings genügt das Auge allein nicht, um zu sehen. Wir müssen beobachten, fühlen und denken, uns in die Welt des Kindes einfühlen, einleben.“ Emmi Pikler
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Dass Emmi Pikler ihre Pädagogik auf diese beobachtende Weise entwickelte, wird an ihrem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Kindes in seinen verschiedenen Entwicklungsphasen deutlich. Sie ging bei ihren Beobachtungen und Forschungen von einem Bild vom Kindes aus, das einerseits von Anfang an auf seine individuelle Weise kompetent ist und andererseits auf eine liebe- und verständnisvolle Fürsorge angewiesen ist.
Die Grundlagen der Pikler-Pädagogik: 1. Die Gestaltung von Beziehung, besonders in beziehungsvollen Pflege- und Fürsorgemomenten 2. Die autonome Aktivität durch eine selbstständige Spiel- und Bewegungsentwicklung in dafür geeigneter Umgebung 3. Die friedliche und klare Führung durch den Erwachsenen im Dialog mit dem Kind, auf Basis des Vertrauens in seine Kooperationsbereitschaft 4. Die situative Bildung im Alltag des Kindes und die Anerkennung der Selbstbildungskräfte als Basis des frühen Lernens Die einzelnen Prinzipien sind als Aspekte eines Ganzen zu betrachten.Wenn alle Aspekte im Bewusstsein des Erwachsenen vorhanden sind und in die Tat umgesetzt werden, wirken sie zusammen zum Wohl des Kindes. Dei Grundlage, auf der sie zusammen wirken, ist die beobachtende Einstellung des Erwachsenen. Die Freude am Zusammensein und die Fürsorge für das Wohlbefinden des Kindes prägen diese Haltung, wie auch das Interesse an den Äußerungen des individuellen Kindes, das selbst „Meister“ seiner Bewegungs- und Spielentwicklung ist. Für seine soziale und kulturelle Entwicklung übernimmt der Erwachsene durch friedliche und klare Führung Verantwortung und vermittelt ihm Orientierung durch sein Vorbild, ebenso wie durch seiner Reife entsprechende soziale Erwartungen. Emmi Pikler´s Haltung dem Kind gegenüber ist von Interesse, Respekt und Taktgefühl geprägt. Dieser Geist erfüllt das Pikler-Institut in Budapest auch heute noch, so wie auch die Einrichtungen, in denen dieser Geist weht. Die Erkenntnisse von Emmi Pikler haben nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Sie sind eine wertvolle praxisnahe Unterstützung für junge Familien ebenso wie für die vielen Krippen und Krabbelstuben, die heute in großer Zahl geöffnet werden. In den letzten 20 Jahren konnten meine Kollegin Daniela Pichler-Bogner und ich durch Ausbildungsgruppen, Fach-Supervision für Krippen sowie durch Erziehungsbegleitung von Familien das Interesse für diese Pädagogik in Österreich wecken. Inzwischen hat sich der Kreis der Lehrenden erweitert und zahlreiche Eltern-Kind-Gruppen, die sogenannten Pikler-SpielRaum-Gruppen sowie immer mehr Krippen orientieren sich an dieser Arbeit und leisten damit wertvolle Unterstützung für junge Familien. Informationen zur Ausbildung zur Pikler®-Pädagogin entnehmen Sie bitte der Seite des Vereines Pikler-Hengstengberg-Gesellschaft Österreich, siehe unten. |
"Für ein friedliches Zusammenleben der Menschen in Zukunft wird es ausschlaggebend sein, ob die Würde des Kindes im Bewusstsein der Erwachsenen einen anderen Stellenwert erhält."
Ute Strub
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Für mehr Information zur Pikler-Pädagogik:
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